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Definition

Was ist Augentrockenheit?

Bei Augentrockenheit, auch Syndrom des trockenen Auges genannt, handelt es sich um eine chronische Reizung der Augenoberfläche, die durch eine Störung der Menge und/oder Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit hervorgerufen wird.
Die Tränenflüssigkeit, die von den Tränendrüsen produziert wird, besteht aus Wasser und Salz. Ausserdem enthält sie geringe Mengen an Eiweissen und Lipiden (Fetten), die von Zellen (Schleimhautzellen in der Bindehaut, d. h. der dünnen Membran, die das Weisse des Auges bedeckt) und kleinen Drüsen im Augenlid (Meibom-Drüsen) abgegeben werden. Durch den regelmässigen Lidschlag werden diese einzelnen Bestandteile miteinander vermischt und verteilt, sodass sich ein schützender, fett- und feuchtigkeitsspendender Film bildet, der auf der Augenoberfläche haftet: der „Tränenfilm“.
Unter bestimmten Umständen ist die Produktion der Tränenflüssigkeit, der Eiweisse und der Lipide gestört:
■Die Menge an Tränenflüssigkeit kann zu gering sein, entweder weil nicht genügend davon produziert wird oder weil sie zu schnell verdunstet.[i] ;

■ Die Produktion der Lipide oder Eiweisse kann gestört sein, sodass sich auf der Augenoberfläche kein wirksamer Schutzfilm bilden kann. In diesem Fall nimmt die Produktion der Tränenflüssigkeit häufig sogar zu, sodass die Augen tränen, ohne dass dies die Beschwerden lindert, denn die anderen wesentlichen Bestandteile des Tränenfilms fehlen.

Das Ergebnis ist in beiden Fällen gleich: Die Augenoberfläche wird nicht ausreichend mit Fetten und Feuchtigkeit versorgt, was zu einer chronischen Reizung führt und verschiedene Symptome und Komplikationen hervorrufen kann.

 

Weitere Informationen zu trockenen Augen:

 


[i] 2007 Report of the International Dry EyeWorkShop (DEWS). The Ocular Surface. 2007 ;5(2). Special Issue